Feinstaub – Umweltschutz für Kaminbesitzer

Feinstaub: Nicht nur in aller Munde… So können Kaminofenbesitzer zum Umweltschutz beitragen

Nach einem ausgiebigen Herbst- oder Winterspaziergang gibt es nichts Schöneres als die Kälte an einem knisternden Kaminfeuer zu vertreiben. Von kaltem Wind durchzaust, wärmen die tanzenden Flammen nicht nur eisige Finger und kalte Nasenspitzen, sondern auch die Seele. Gemütliche Momente vor dem Kamin können eine meditative Wirkung auf Körper und Geist haben und steigern so nachweisbar die Lebensqualität. Jeder sechste Deutsche ist dem Zauber eines Feuers verfallen und besitzt eine sogenannte Einzelraumfeuerungsanlage.

Vor dem Feuer mit einer wärmenden Tasse Tee und einem guten Buch eingekuschelt, lässt sich der Gedanke an die Feinstaubbelastung und Umweltschutz leicht verdrängen. Doch der wärmende Feuerspaß verursacht deutschlandweit eine Feinstaubbelastung, welche den gesamten Verkehrssektor übersteigt. 

Kaminöfen mit nachhaltigen Vorteilen

Das Heizen mit Holz ist generell eine sinnvolle und umweltfreundliche Art der Wärmegewinnung. Holz gehört zu den wenigen regenerativen und nachwachsenden Energiequellen. Somit ist die Wahl einer Holzheizung eine bewusste Entscheidung für aktiven Umweltschutz, denn beim Heizen mit Holz wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie der Baum während seines Wachstums zuvor aufgenommen hat. Dadurch kann eine ausgeglichene Kohlenstoffdioxid-Bilanz sichergestellt werden.

Aber wie kann das Fällen und Verbrennen von Bäumen dem Umweltschutz dienen? Um den gesunden Fortbestand des Ökosystems Wald und das langfristige Wachstum der Bäume zu garantieren, muss eine regelmäßige Durchforstung stattfinden. Jungbäumen wird Raum zum Nachwachsen geschaffen, in dem Schwachholz entfernt wird. Dieses gewonnene Feuerholz wird mit sogenanntem Bruchholz ergänzt. Durch einen Fokus auf heimisches Brennholz aus regionalen Wäldern kann der CO2-Fußabdruck Ihres Kamins durch kurze Transportwege zusätzlich minimiert werden.

Für die Brennholzgewinnung werden in Deutschland also keinesfalls massenweise Bäume geopfert. Ganz im Gegenteil: In Deutschland werden jährlich mehr Bäume gepflanzt als gefällt. Trotzdem sollte immer auf die Nachhaltigkeit des Brennholzes geachtet werden. 

Gefährlicher Feinstaub aus Ihrem Schornstein

Allerdings ist der warme Komfort eines Kamins mit vielen Risiken verbunden. Oftmals begehen Kaminbesitzer kleine Fehler, die den Kaminspaß in ein schädliches Unterfangen verwandeln. Selbst bei sporadischer Nutzung liegen die Schadstoffausstöße oftmals über den Herstellerangaben und machen den Kamin damit zu einem umweltschädlichen und schmutzigen Vergnügen.

christian-grab-AygJgCM_vto-unsplash

Fatale Folgen für die Umwelt

Auch wenn die Wahl eines regenerativen Brennstoffes aktiv zum Umweltschutz beiträgt, ist die Holzverbrennung eine Quelle für Fein- und Rußstaub. Einer Studie des Umweltministeriums zufolge, belasten Einzelraumfeuerungsanlagen die Luft in Städten und Gemeinden fast doppelt so viel wie Diesel-PKWs und LKWs. Damit gehören geschlossene und offene Holzöfen zu den größten Feinstaubquellen Europas.

Besonders die Rußpartikel des Feinstaubs haben fatale Folgen für das Klima unseres Planeten. Gelangen die Rußpartikel an die Pole und Gletscher, führt das dort zu einer Verdunklung der Eiskappen. Diese verlieren somit ihre wichtige reflektierende Wirkung und absorbieren stattdessen das Sonnenlicht. Eine beschleunigte Abschmelzung ist die Folge. Diese Veränderungen sind von uns weit entfernt, haben aber fatale Auswirkungen auf das gesamte Leben der Welt. Besonders die Wolkenbildung und somit die Niederschlagsbedingungen werden stark von dem Abschmelzen der Polkappen beeinflusst.

Kleine Feinstaubteile mit gefährlichen Gesundheitsrisiken

Unter dem Klimawandel leiden alle Lebewesen und Pflanzen auf dem Planeten, doch der Feinstaub birgt noch zusätzliche gesundheitliche Risiken. Die Teilchen des Feinstaubs sind so klein, dass diese problemlos von uns eingeatmet, und sich in den Verästelungen der Lunge absetzen können. Die Folgen sind fatal: Toxikologen beschreiben Begünstigungen von Herz-Kreislauferkrankungen, Asthma, Entzündungsreaktionen und Bronchitis als Folgen der aktuellen Feinstaubbelastung.

Die europäische Umweltagentur veröffentlichte noch schockierenden Zahlen: 66.000 Menschen sterben in Deutschland vorzeitig aufgrund der hohen Feinstaubbelastung. 

So minimieren Sie als Kaminbesitzer die Feinstaubbelastung

In der Regel kann die Feinstaubbelastung Ihres Kamins durch ein paar einfache Hangriffe reduziert und so zum Umweltschutz beigetragen werden.

Sie sollten immer darauf achten, Ihren Kamin nur mit trockenem, unbehandeltem Brennholz zu füllen. Zusätzlich sollte die Luftzufuhr niemals vollkommen verschlossen werden. Wird der Kamin mit feuchtem Holz befüllt oder die Luftzufuhr verschlossen, steigt der Schadstoffausstoß um ein Vielfaches. Das Holz kann nur unvollständig verbrennen. Rußartiger Holzstaub ist die Folge. Steigt ein grauer, deutlich sichtbarer Rauch auf, ist das ein eindeutiges Zeichen für eine schmutzige Verbrennung und giftigen Feinstaub. Bei einer sauberen, vollständigen Verbrennung hingegen, sollten lediglich farblose Schlieren vom Feuer aufsteigen.

Achten Sie darüber hinaus auf eine angemessene Menge an Brennholz, denn in überfüllten Kaminen ist nicht ausreichend Platz und Sauerstoff für eine saubere Verbrennung gegeben. Unser Tipp zum angemessenen Befüllen: Der richtige Zeitpunkt zum Nachladen ist gekommen, wenn die Flammen kurz vor dem Erlöschen sind, aber noch ausreichend Glut vorhanden ist. Das ist ungefähr alle 30 Minuten der Fall.

Weiterhin können schädliche Feinstäube durch ein korrektes Anzünden des Brennholzes vermieden werden. Die meisten Kaminbesitzer zünden Ihr Brennholz von unten, im schlimmsten Fall sogar mithilfe von herkömmlichem Papier oder Pappe an. So entsteht unnötig viel Staub und Asche, welche die Luft- und Sauerstoffzufuhr behindern. Wir empfehlen dünne Späne versetzt übereinander auf dem Brennholz zu stapeln und diese anschließend von oben anzuzünden. Dadurch kann ein sauberes Abbrennen garantiert werden. Professionelle Anzündhilfen können ebenfalls beim schadstoffarmen Anzünden des Kamins helfen. Von Papier oder Pappe müssen unbedingt die Finger gelassen werden!

Bei Inversionswetterlagen sammelt sich Feinstaub aus Kaminen über Städten und Siedlungen wie eine Dunstglocke. Eine deutliche Verschlechterung der Luftqualität wird auch ohne feine Messgeräte bemerkbar. Bei solchen Witterungsverhältnissen empfehlen wir auf das Entzünden eines Kaminfeuers vollkommen zu verzichten.

Schlussendlich ist der regelmäßige Besuch eines Schornsteinfegers ein wichtiger Schritt für eine gesundheits- und umweltschonende Kaminbenutzung. Neben der Reinigung führen diese Fachkräfte wichtige Messungen und Dokumentationen durch. 

Mit moderne Kamin-Modelle die Umwelt schützen

Teilweise überschreitet der Kamin trotz optimaler Nutzung die Ausstoß-Grenzwerte. Dann hilft nur noch das Umschwenken auf eine moderne Kaminvariante. Diese haben einen erwiesenermaßen geringeren Feinstaubaustoß als ältere Modelle. Ein alter Kamin verursacht fast das Siebenfache an Schadstoffen.

Eine umweltfreundliche Alternative zum Brennstoff Holz stellen Gaskamine dar. Diese meist geschlossenen Gaskamin-Modelle sind mit einem Sichtfenster ausgestattet. So ist ein effizientes Heizen und gleichzeitig die Betrachtung eines attraktiven Flammenspiels möglich. Der Betrieb der Gaskamine erfolgt entweder mit Propan- oder Erdgas, die bei der Verbrennung verhältnismäßig wenige Schadstoffe erzeugen. Darüber hinaus befinden sich die Anschaffungspreise von Kaminöfen und Gaskaminen im gleichen Kostenrahmen.

Unser Fazit

Seit 2014 gelten die strengen Grenzwerte der Bundesimmissionsschutzverordnung. Um nicht zu den 4 Millionen Kaminbesitzern zu gehören, welche die geforderten Grenzwerte nicht einhalten können, ist der Fokus auf nachhaltiger Kaminbenutzung wichtig. So können Sie nicht nur aktiv zum Umweltschutz beitragen, sondern auch hohen Strafen durch das Bundesministerium entgehen.

Mit einem Kamin entscheiden Sie sich für CO2-neutrales Heizen, eine umweltfreundliche Alternative, die auch heutzutage noch ökologisch sinnvoll ist. Ein effektiver Kamin schont nicht nur die Umwelt und Ihre Gesundheit, sondern auf lange Sicht sogar Ihren Geldbeutel.

Bei weiteren Fragen steht Ihnen unser Team gerne mit einer fundierten Beratung zur Seite. Kontaktieren Sie uns!

Bitte geben Sie die Zeichenfolge in das nachfolgende Textfeld ein

Die mit einem * markierten Felder sind Pflichtfelder.